
Brauche ich am MacBook eines Unternehmens ein Antivirus Programm?
Noch heute hält sich der Mythos, dass ein MacBook im Vergleich zu Windows-Computern weniger anfällig für Malware und Viren ist. Deswegen braucht man angeblich kein Antivirus Programm auf solchen Geräten. Leider ist es nicht mehr als ein Irrglaube, dass diese Art der PCs ausreichend geschützt sind. Es gibt zwar einige Sicherheitsfeatures, die Windows Geräte nicht haben, aber in einem Unternehmen ist das noch immer zu wenig.

Gerade im Unternehmen müssen Sie zu jederzeit wissen, was auf den Geräten vorgeht. Sollte ein Mitarbeiter eine Phishing-Mail anklicken und Daten angeben, so können Sie das direkt über die Antivirus Software auswerten . Danach kann man gleich Schritte dagegen setzen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, was das Gerät und der User, macht. Sollten Sie also keine Sicherheitssoftware installiert haben, gehen Ihnen wichtige Informationen verloren. Ein Cyberangriff steht also schon in den Startlöchern.
Woher kommt der Mythos, dass MacBooks weniger anfällig auf Viren sind?
Wenn man sich die Marktanteile der drei großen Betriebssysteme ansieht, so erkennt man, dass Windows noch immer weit über MacOS und Linux ist. Klar, dass da Angreifer hauptsächlich die große Masse versuchen zu attackieren. Da ist es am einfachsten auch dieses Betriebssystem zu fokussieren, um den größten Gewinn für kaum Arbeit zu erhalten. Dieser Schluss ist aber nicht vollkommen richtig. Denn wenn man bedenkt, dass nur 21% aller Betriebssysteme MacOS sind, so hört man auch einfach weniger von Angriffen. Das bedeutet, dass viele noch immer den Mythos glauben, MacBooks wären weniger anfällig nur weil sie weniger davon mitbekommen. Ein Antivirus für den MacBook ist somit wichtig.

Welche Sicherheitsfeatures hat ein MacBook?
MacBooks werden vom Werk aus nicht mit einem Antivirus Programm ausgeliefert. Dennoch stellt Apple verschiedene Funktionen zum Schutz vor Viren bereit:
XProtect: XProtect von Apple, enthält bekannte Malware-Definitionen. Beim Herunterladen neuer Programme überprüft ein MAC automatisch, ob das Programm böse ist oder nicht. (Es handelt sich hierbei um eine Signaturbasierte Malware Erkennung)
Malware Removal Tool (MRT): Dieses Tool, entfernt Malware, die sich in Ihre Datein eingeschlichen hat. Der Prozess läuft automatisch im Hintergrund, sobald XProtect eine neue Bedrohung erkennt. Das kommt einem Antivirus für den MacBook schon sehr nahe.
Gatekeeper: Gatekeeper blockiert unbekannte Apps und überprüft, ob diese manipuliert wurden.
Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen von Apple: In diesen Einstellungen ist festgelegt, dass macOS die Installation von Drittanbieter-Software untersagt. Natürlich nur sofern sie nicht aus dem App Store oder von verifizierten Entwicklern stammt.
Sandboxing: Statt Apps vollen Zugriff auf Benutzerdaten zu gewähren, verwendet ein Macbook ein sogenanntes Sandboxing. Das bedeutet, dass diese Apps nur auf die für ihre Funktionen unbedingt erforderlichen Daten zugreifen können. Sie haben keinen Zugriff auf andere Anwendungen, das Betriebssystem oder wichtige Einstellungen, was sie weniger anfällig für Angriffe macht.
FileVault: FileVault ist Apples Umsetzung zur Sicherung Ihrer Daten auf macOS. Es verschlüsselt sämtliche Daten auf Ihrer Festplatte. Sobald FileVault aktiviert ist, erfolgt die Verschlüsselung Ihrer Daten in Echtzeit (on-the-fly). Dies geschieht nahtlos und andauernd im Hintergrund.
Gibt es konkrete Gründe, warum ein MacBook Antivirus Programm im Unternehmen notwendig ist?
Ein Unternehmen muss die eigenen Daten immer bestmöglich schützen. Dafür ist schlichtweg eine Sichtbarkeit auf den IT Systemen erforderlich. Nur wenn man weiß, was darauf auch passiert, kann man dagegen vorgehen. Neben diesem Hauptgrund gibt es auch einige weitere Punkte:
Zunehmende Bedrohungen für macOS: Obwohl ein MacBook historisch betrachtet als sicherer gilt, sind die Bedrohungen für macOS in den letzten Jahren gestiegen. Es gibt mittlerweile Viren, die speziell für macOS entwickelt wurde. Unternehmen sollten sich der aktuellen Bedrohungen bewusst sein und ihre Sicherheitsmaßnahmen entsprechend anpassen. [1] [2] [3]
Netzwerk- und Geräteheterogenität: In Unternehmen gibt es oft eine Vielzahl von Geräten und Betriebssystemen im Einsatz. Wenn ein gemischtes Ökosystem aus MacBooks und anderen Geräten vorhanden ist, könnte die Implementierung eines einheitlichen Sicherheitsstandards, einschließlich Antivirus, sinnvoll sein.
Proaktive Maßnahmen: Antivirensoftware bietet proaktiven Schutz, indem sie bekannte und auch unbekannte Bedrohungen erkennen und blockieren kann. Dies kann dazu beitragen, Sicherheitsvorfälle zu verhindern, bevor sie auftreten.
Compliance-Anforderungen: Bestimmte Branchen und regionale Vorschriften können die Verwendung von Antivirensoftware vorschreiben. Dadurch kann man Compliance-Anforderungen genügen.
Signatur basierte Antivirus Scanner sind nicht genug: Insgesamt ist es ratsam, nicht ausschließlich auf signaturbasierte Scanner zu setzen. Unternehmen und Privatanwender sollten stattdessen umfassende Sicherheitsstrategien implementieren, die verschiedene Technologien und Ansätze kombinieren. Dazu gehören regelmäßige Aktualisierungen der Sicherheitssoftware, Verhaltenserkennung der Antivirus Software, Schulungen für die Benutzer zur Sensibilisierung für Sicherheitsrisiken, sowie die Implementierung von Sicherheitsrichtlinien.
Versicherungen: Vergessen wir an dieser Stelle nicht, dass Haftpflicht- und Cyberversicherungen oftmals Auflagen abgeben. Darin findet sich in der Regel auch die Bedingung, dass am MacBook ein Antivirus Programm installiert sein muss. Prüfen Sie gleich die Polizze.
Zusammenfassung
Die Annahme, dass ein MacBook im Vergleich zu Windows-Computern weniger anfällig für Malware sind ist ein Mythos. Obwohl Macs einige Sicherheitsfeatures bieten, ist allein darauf nicht zu vertrauen, insbesondere im Unternehmen. Es ist wichtig, die Aktivitäten auf den Geräten zu überwachen, um auf mögliche Bedrohungen reagieren zu können. Antivirensoftware spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem Maßnahmen einfacher ergriffen werden können. Marktanteile zeigen, dass Windows immer noch dominierend ist, aber das schützt ein MacBook nicht vor Angriffen.
Es ist ratsam, eine umfassende Sicherheitsstrategie zu setzen, die verschiedene Technologien kombiniert und regelmäßige Schulungen für Benutzer einschließt. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass die Sicherheit von einem MacBook nicht automatisch gegeben ist. Wir unterstützen Sie gerne dabei.